30.08.2017 - High Dune as high can

Heute ist ein Tag auf den wir, in diesem Fall meine Tochter und ich, uns schon seit Monaten freuten. Im letzten Jahr verbrachten wir im Great Sand Dunes National Park unseren letzten "Father and Daughter", kurz FAD genannten Urlaubstag. Schon damals haben uns die Sanddünen mächtig beeindruckt. Genauso wie der Weg hinauf auf die zweithöchste der Dünen, die High Dune. Hat sich wieder jemand einen kreativen Namen einfallen lassen.

Wir freuten uns darauf diesen Park nochmals zu besuchen und waren auf die Bewertung meiner Frau gespannt. Der Great Sand Dunes National Park ist einzigartig unter den Nationalparks. Hier findet man die höchsten und größten Sanddünen Nordamerikas. Das kurioseste daran, die Sanddünen wandern nicht umher. Durch eine Biegung in den dahinterliegenden Sangre de Cristo Berge weht der Wind um die Dünen herum. Dieses Phänomen führt dazu, dass sie an Ort und Stelle verharren. Links und rechts der Dünenlandschaft fließt Wasser. Im Frühjahr etwas mehr als im Moment. Im Moment fließt hier nur Wasser, weil es vor ein paar Tagen ein Gewitter hatte und deswegen noch Wasser abfließen muss. Dies führte allerdings dazu, dass wir uns nach unserer Wanderung hier wieder abkühlen konnten.

Wie immer könnte man noch viel mehr über den Park als solches und seiner Einzigartigkeit erzählen. Ihr könntet aber bei Interesse auch einfach danach googeln und alle anderen will ich nicht weiter warten lassen. Also Bühne frei für die Besteigung der High Dune.

Beginnen wir mit dem obligatorischen - im Vordergrund muss ein Baum stehen - Bild. So ein ähnliches habe ich auch schon 2016 fabriziert.

Die notwendigen Präparationen für die Besteigung müssen getätigt werden. Packen der Rucksäcke mit Getränken, Essen und ausnahmsweise heute Schuhen mitsamt dazugehörigen Socken. Glaubt mir, das wird noch wichtig werden. Losgelaufen sind wir dann nicht etwa mit unseren Wanderschuhen, sondern unbeschuht. Also barfuß. Es war früh am Morgen und es sprach nichts dagegen. Auf dem Sand würden die Schuhe ja eh nur voller Sand werden.

Zunächst einmal musste der Medano Creek durchwatet werden. Wie erwähnt er führte Wasser, nicht sehr viel, aber doch soviel dass man mit den normalen Turnschuhen nicht hätte hindurch gehen können ohne nass zu werden.

Danach wird es dann so richtig interessant wenn es den Berg hinauf geht. Es geht eh schon steil hinauf, aber durch den losen Sand rutscht man immer wieder zurück.

Die ein oder andere Passage muss auch auf allen Vieren genommen werden.

Am nicht vorhandenen Wegesrand gibt es auch allerlei kurioses und wunderschönes, wie z.B. diese Blume zu entdecken.

Und nach 2 km und ca. 180 Höhenmetern steht man dann oben auf der High Dune und genießt die Aussicht.

Übrigens gekennzeichnete Wege gibt es nicht auf den Dünen. Man sieht wo man hin will und sucht sich seinen Weg. Wir haben z.B. ein älteres Ehepaar beobachtet die bereits weit vor uns den direkten Weg zur hohen Düne nahmen. Dabei krabbelten sie einen sehr steilen Hang auf allen Vieren hinauf. Sie brauchten relativ lange bis sie diese Hürde hinter sich gelassen hatten. Dann stiegen sie weiter. Wir waren inzwischen nahe an sie heran gelaufen, gingen allerdings nicht den direkten Weg, sondern versuchten etwas auszuweichen, um die steilsten Passagen zu umgehen. Das hatte zwar den Nachteil einen längeren Weg laufen zu müssen, dafür ist es dann aber auch nicht so steil.

Wir waren vor dem Ehepaar oben, obwohl wir viel später losgelaufen waren. Warum ich das ganze erzähle? Natürlich nicht um uns mit dem schnelleren Aufstieg zu brüsten. Wäre ja albern. Nein, ich will damit nur den Tipp weitergeben, nicht den direkten Weg zu nehmen beim Aufstieg. Lieber einen weiteren Weg laufen, aber dafür Körner beim Anstieg sparen.

Der Mann hat übrigens irgendwann seine Frau im Anstieg zurückgelassen und ging alleine weiter. Seine Frau war total ausgepumpt und schleppte sich nur mühsam hinterher. Der Mann hatte aber keine Lust mehr zu warten und winkte ihr nur immer wieder zu. Was wohl so viel heißen sollte wie, jetzt mach schon und komm hoch. Meine Frau meinte nur, dies wäre für sie direkt ein Scheidungsgrund. Naja, da ich selten meine Frau am Berg so stehen lasse besteht da keine Gefahr. Um das hinzukriegen müsste ich um einiges mehr trainieren. Wenn das aber in einer Scheidung mündet fehlt mir die Motivation dazu.

Der Abstieg war dann nicht mehr barfuß zu bewerkstelligen. Der Sand war schlichtweg zu heiß. Man fühlte sich wie auf einem heißen Stein. Wir hatten zwar im Rucksack unsere Turnschuhe dabei, aber wie schon erwähnt, die Aussicht die Schuhe voller Sand zu haben, machte die Sache auch nicht besser. Also hatte meine Frau eine Idee und zog einfach nur die Socken an. Statt barfuß liefen wir besockt den Hang hinunter. Problem gelöst. So einfach kann es sein.

Wieder am Medano Creek angekommen, war es trotzdem eine Wohltat die Füße, jetzt natürlich ohne Socken ins kühle Nass zu strecken. Wobei so richtig kühl war das Nass nicht, aber es war feucht. Reichte in diesem Fall auch schon.

High Dune

Hike

High Dune (Great Sand Dune NP)

Länge

4.1 km

Höhenmeter

182 m

Dauer

03 h 00 min

GPX - Daten

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Nochmal ein letzter Blick auf die High Dune. Wir machten noch ein kleines Picknick, besuchten noch den Visitor Center, schauten uns den 20 min. Film über den Park an und verließen dann die Sanddünen in Richtung Alamosa.

Über den Dünen braute sich was zusammen. Ein paar Regentropfen fielen schon als wir wieder aus dem Park heraus fuhren. In Alamosa füllten wir unsere leere Speicher in einem Chili´s auf und erreichten dann gegen 5 Uhr unser Hotel in Monte Vista.

Eine kleine Kuriosität noch zum Schluss. Das Hotel hat ein angeschlossenes Autokino. Dort läuft dann heute Abend noch Wonder Women und wir können vom Zimmer aus zusehen. Bin ja mal gespannt, wie das so sein wird.

Zum Thema Service: Wie erwähnt haben wir heute in Alamosa in einem Chili´s diniert. Dort wurden wir von April bedient. Warum ich mir diesen Namen wohl merken konnte? Ich sage es euch. April hat ihren Job mit Liebe gemacht. Man merkte ihr an, sie machte es nicht nur um Geld zu verdienen. Das sicher auch. Aber sie hatte Spaß daran. Zweimal sagte sie uns ihren Namen und wir sollen ihr sofort Bescheid sagen, wenn wir etwas bräuchten. Auch beim Abräumen der Teller oder beim Nachschenken des Iced Tea. Sie war einfach auf Zack. Wenn ich so bedient werde, habe ich auch beim Bezahlen keine Probleme 20% Trinkgeld zu geben. Im Gegenteil, sie hatte es sich verdient.

Dieser Service war auch im Servicewunderland USA eine extra Erwähnung wert. Wenn ihr also mal in Alamosa seit und Lust habt ins Chili´s zu gehen. Fragt nach April und ein toller Service ist euch gewiss.