16.08.2017 - Icelandair and far away

Bevor wir aber anfangen können mit Seele baumeln lassen, steht etwas Anstrengung an. Wir müssen unseren Ausgangspunkt der Tour Washington DC erreichen. Gut das es Flugzeuge gibt, mit dem Schiff wäre es um einiges langwieriger. Vielleicht aber auch bequemer. Wer weiß...Naja ich nicht, bin ja noch nie mit dem Schiff in die USA gefahren. Wäre sicher mal einen Versuch wert. Nicht heute, heute haben wir uns Icelandair ausgesucht. Das zweite Mal wagen wir dieses Experiment und auch heute gibt es nichts auszusetzen. Der Zwischenstopp in Keflavik ist eine willkommene Unterbrechung. Man kann sich etwas die Beine vertreten und die Zweitteilung des Fluges führt dazu, dass einem keinem der beiden Flugabschnitte zu lange vorkommt.

Ein weiterer Vorteil von Icelandair, man kann es sich aussuchen ob man im Flugzeug essen will oder nicht. Standardmäßig gibt es keine Mahlzeit. Diese kann zuvor reserviert und bezahlt werden oder während des Fluges käuflich erworben werden. Da ich allerdings bereits beim ersten Mal das Sandwich der Fluglinie beinahe mit Papier verwechselt hätte, gab es halt nix zum Schnabolieren bzw. es gab etwas wirklich gutes. Wir brachten von zuhause Schnitzelsemmel mit und hatten so eines der besten Flugzeugessen die wir jemals zu uns nahmen. Aber mal ehrlich, ob ich jetzt im Flieger etwas zum Essen bekomme oder nicht, davon hängt meine Glückseligkeit nicht ab.

Nach dem Packen ist vor dem Flug

Unser Flug hatte aufgrund eines einsamen Gepäckstückes, stehen gelassen am Check-Inn, etwas Verspätung. Nun weiß ja jeder man sollte seine Gepäckstücke nicht alleine lassen. Dieses kleine Missgeschick führte dazu, dass wir statt um 14 erst um 15 Uhr abhoben. Da unser Zwischenstopp mit 1h 25 min angesetzt war, verspürten wir etwas Druck. Allerdings vollkommen unnötig, denn der Flieger der uns von Island nach Washington DC bringen sollte war der exakt gleiche, der uns auch nach Island brachte. Insofern hätten wir auch 3 Stunden Verspätung haben können. Wussten wir aber erst als wir wieder im Flieger in die USA saßen.

Der Flug nach Washington war dann auch vollkommen unspektakulär und wie ich auch schon in vorherigen Reiseberichten schrieb, ich mag das. Ich brauche keinen spektakulären Flug. Ich hab´s lieber unspektakulär.

Kurz nach dem Start in Island lächelte uns auch noch der Snæfellsnesjökull an. Der Sage nach wird jeder der den Snæfellsnesjökull ohne Wolken sieht wieder nach Island zurückkehren. Ein gutes Omen wie mir scheint.

Die einzige und größte Herausforderung des heutigen Tages war jedoch die Einreise. Nicht das es irgendwelche Schwierigkeiten gab. Auch war der Officer dem wir dann schlussendlich gegenüberstanden überaus freundlich. Aber es dauerte und dauerte und dauerte......Bis das dauern aufhörte vergingen 90 min. Gut das kein Anschlussflug mehr anstand, ansonsten hätten wir ja schon wieder wie auf Kohlen gesessen. Jetzt hat die Immigration in Washington über 50 Einreiseschalter und dann werden nur 5-6 besetzt, obwohl die Halle voll mit Menschen steht. Da brauchste Geduld. Ob dies jetzt eine neue Masche war oder einfach nur eine gewisse Unterbesetztheit am Abend...Tja wer weiß das schon. Es war auf alle Fälle nervig.

Ein wenig nervig war auch beim Auto abholen der Versuch von Hertz schon wieder etwas Zusatzgeld herauszuschlagen. Dieses Mal passte ich jedoch sofort auf und kontrollierte meinen Vertrag anständig. Als Gold Member stand mein Name schon auf dem Schild. Wir mussten nur noch die Nummer mit unserem Auto finden, rein sitzen und zur Ausfahrt fahren. Nur um dann dort zu bemerken, auf dem Vertrag steht mehr als wir gebucht hatten. Ich hatte kein Satellitenradio bestellt und noch etwas war mir zusätzlich berechnet worden, ich weiß allerdings nicht mehr was. Zusammen genommen über 350 $. Ich also reklamiert. Der Ausfahrts-Hertzianer schickte mich daraufhin wieder zurück um das Problem zu lösen. War auch kein Problem und man passte meinen Vertrag so an, wie ich ihn auch gebucht hatte. Bisschen ärgerlich war es aber trotzdem, weil ich dieses Jahr im März schon das gleiche Problem hatte. Scheint also etwas Masche dabei zu sein.

Wir schlossen unseren Anreisetag in einem Cracker Barrel mit Abendessen ab. Checkten in unserem Bestwestern Hotel am Flughafen ein und ließen den Abend um halb 11 ausklingen. Wie schon gesagt, vor dem eigentlichen Urlaub steht etwas Anstrengung an. Diese ist jetzt aber vorbei und wir können ab Morgen nur noch genießen.

Was uns sonst noch so aufgefallen ist: Wir sind ja Peoplewatcher. Man trifft so viele unterschiedliche Menschen, sei es auf dem Flughafen oder im Flugzeug oder bei der Immigration. Es sind einfach so viele an die man sich schon einen Tag danach nicht mehr erinnern kann. Tja und dann gibt es die Art von Menschen an die man sich erinnert. Manchmal weiß man gar nicht warum, aber man bekommt sie nicht mehr aus dem Kopf. Dieses Mal allerdings blieben nur wenige Menschen hängen, aber es blieben.

Da war z.B. die französisch sprechende Familie, deren Kinder augenscheinlich aber mit amerikanischen Akzent ausgestattetes Englisch sprachen. Jetzt hatte ich bisher ja immer gedacht pro Person im Flieger sind ein Handgepäckstück + eine Laptoptasche erlaubt. Diese Familie hatte pro Person aber ca. 4-5 Gepäckstücke dabei und die Familie war zu fünft. Beim Einsteigen in Keflavik auf Island standen sie direkt vor uns in der Schlange. Ich wettete schon mit mir selber, ob sie wohl diesen Berg an Gepäckstücken in den Flieger bekommen würden. Um es nicht zu spannend zu machen, sie bekamen und ich verlor meine Wette. Hätte ich nicht gedacht, dass so etwas wirklich möglich ist. Beim Aussteigen aus dem Flieger sammelte der Daddy der Familie die Taschen wieder im kompletten Flieger zusammen. Selbst vorne in der Saga-Class hatte er noch welche deponiert.