07.09.2017 - Edelweiß

Die Nacht in einem Nobelhotel in Snowmass zu verbringen, welches by the way über booking.com gebucht wurde und deshalb auch im Sommer erschwinglich ist, hält keinen Vergleich mit einem normalen Motel stand.

Ich lass jetzt diesen Satz einfach einmal sacken.

Er ist natürlich totaler Quatsch. Das Stonebridge Hotel in Snowmass ist sicher ein gutes Hotel, aber wesentliche Unterschiede zwischen einem normalen und diesem Hotel/Motel waren jetzt nicht auszumachen. Im Gegenteil, so etwas wie eine Klimaanlage gab es nicht. Ist im Winter hier sicher auch nicht notwendig und die Heizung wird ja dann funktionieren. Im Sommer, also jetzt, ist auf einer Höhe von über 2.500 m auch nicht so warm. Also alles kein Problem.

Warum hat es uns überhaupt hierher verschlagen? Die Antwort ist einfach. Wir waren neugierig auf Aspen. In Aspen selber haben wir jedoch kein Hotelzimmer zu normalen Preisen ergattern können und sind deswegen in das Nebental gezogen.

Aspen ist das Nobel-Skiresort schlechthin in den USA. Wer darauf steht Celebrities zu sehen, also Berühmtheiten und solche die es werden wollen, der ist hier natürlich v.a. im Winter genau richtig. Vor Jahren wurde einmal darüber berichtet, dass es gut möglich ist hier plötzlich neben Kevin Costner oder Charlie Sheen im Sessellift zu sitzen. Nirgends ist die Promidichte so hoch und nirgends sind die Promis so locker drauf. Die letzten Sätze sind natürlich nicht von mir, sondern aus diesem ominösen Zeitungsbericht. Mir selber ist das vollkommen Jacke wie Hose.

Wir wollten zunächst das folgende einmal sehen...

Das sind die Maroon Bells, das lt. Reiseführer meist fotografierte Motiv in Colorado. Und weil das so ist, werdet ihr jetzt auch von mir ein paar Bildchen bewundern müssen. I´m so sorry...

...die anderen Seiten des Tales sind schon ganz eifersüchtig, weil niemand sie fotografiert. Das konnte ich natürlich nicht zulassen...

Naja, auch schön aber nichts gegen die Glocken von Maroon...

Jetzt kommt mir nicht mit, aber in den Alpen gibt es ähnliche Motive an allen Ecken. Das ist zwar richtig, aber hier in den Rockys sind Bergspitzen aus Stein nicht die Regel. Deshalb sind die Glocken etwas besonderes und ehrlicherweise auch sehr fotogen. Es verläuft eine Stichstraße von Aspen aus zu diesem Fotomotiv. Diese darf zwischen 8 Uhr morgens und 5 Uhr am Abend nur mit einem Shuttlebus befahren werden. Das gute daran ist, vor 8 Uhr darf man mit dem eigenen PKW fahren. Das haben wir dann auch gemacht. Heute war ja keine Wanderung geplant und wir wollten wirklich nur wegen dem Motiv hierher. Der Aufwand mit dem Shuttlebus hätte sich wirklich nicht gelohnt. So sind wir rechtzeitig aufgestanden und waren vor 8 Uhr am Kassenhäuschen und durften mit unserem Nationalparkausweis sogar kostenlos hinauf fahren.

Aber kommen wir nochmal zu Aspen. Dort sind wir dann auf unserem weiteren Weg nach Colorado Springs am heutigen Tag durchgefahren. Aspen ist ein ganz normales Skistädtchen. Allerdings sieht man natürlich hier ist Geld vorhanden. Die Porschedichte dürfte selten so groß sein wie hier. Es ist alles aufgeräumt und zusammengefallene Häuser sieht man keine. Das Internet spuckt aus, hier wohnen so Berühmtheiten wie z.B. Cher, Charlie Sheen, Kevin Costner oder auch Billy Joel. Aspen ist laut Forbesliste die reichste Stadt der USA und eine der reichsten weltweit. Wie das allerdings gemessen wird, davon habe ich keine Ahnung.

Ich kann euch nur unseren Eindruck übermitteln. Wir haben nichts besonderes gesehen. Ein schönes Städtchen, keine Frage, aber vom Skigebiet bin ich enttäuscht. Das Skiareal von Snowmass ist um einiges größer als in Aspen. Man müsste wahrscheinlich einmal im Winter selber testen. Aber man müsste ja viel im Leben.

Etwas südlich von Aspen Richtung Independence Pass haben wir uns dann noch ein weiteres Highlight lt. Internet angesehen, die Grotos. Entweder wir haben sie nicht gefunden oder sie sind halt nicht so besonders. Was will man machen, nicht alles kann ein Treffer sein.

OK zugegeben, es war etwas wenig Wasser im Creek und in die Ice Caves sind wir nicht abgestiegen. So sind wir halt weitergefahren, über den Independence Pass, immerhin 3.686 m hoch, in Richtung Colorodo Springs.

Bevor wir ins Motel gingen fuhren wir dann noch zum Garden of the Gods. Dieser Park vor den Toren von Colorado Springs....naja seht selber...

Ist ja ganz nett, aber wer gerade aus Moab kommt der kann über diese roten Steine nur müde lächeln. Erinnert ihr euch noch an unsere Tour durch Fiery Furnance im Arches Nationalpark. Oh Mann, war das toll. Der Garden of the Gods kommt mir dagegen irgendwie eingesperrt vor. Ich kann es nicht anders ausdrücken, so war mein Gefühl als wir durch das Areal liefen.

Zum Abschluss des heutigen Tages gab es dann noch ein Schmankerl für uns. Im letzten Jahr war ich mit meiner Tochter ebenfalls am letzten Tag im Edelweiß in Colorado Springs beim Essen. Ein deutsches Restaurant, das uneingeschränkt empfohlen werden kann.

Die Schnitzel die wir hier bekamen machten so richtig Lust darauf wieder einmal selber zu kochen, meinte meine Frau. Recht hat sie, das Essen war wirklich gut. Eigentlich haben wir den ganzen Urlaub über sehr gut gegessen. Aber es wird wieder Zeit in der eigenen Küche zubereitete Speisen zu genießen.

Übrigens meine Frau. Lief sie doch heute den ganzen Tag mit diesem T-Shirt durch die Gegend...

Komischerweise wurde sie von keinem Amerikaner darauf angesprochen, wo sie doch sonst jeden Spruch auf dem T-Shirt kommentieren. Ich konnte mir darauf gar keinen Reim machen.